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Edition BACHS TOCCATA
Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565
TEXTBAND
Erweiterte zweite Auflage
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| Toccata und Fuge d-Moll entschlüsselt
| eine Kompositionstechnik, die J. S. Bach unbekannt war
| Jahrhundert-Fehler erstmals richtig gestellt
| Handschriften-Krimi gelöst
| Carl Philipp Emanuel Bach als Autor entdeckt
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| Dauerhafte, blätterfreundliche Fadenbindung
| Umschlagseiten 250g starker Kunstdruckkarton, färbig, matt
| Kernseiten 150g Kunstdruckpapier, 92 Seiten, beidseitig färbig, matt
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DEMOSEITEN
Link zum NOTENBAND
Link zu NOTEN- und TEXTBAND
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Beschreibung
Die Edition Bachs Toccata teilt sich auf in einen Notenband und einen Textband. Der Notenband enthält die Spielfassung sowie die Fassung der ältesten erhaltenen Handschrift in moderner Notation der originalen Schreibweise samt kritischem Bericht. Die Spielfassung ergänzt nach rund 270 Jahren erstmals korrekt den unvollständig erhaltenen Takt 72, wie sie auch sonst der ältesten Handschrift folgt, da alle weiteren erhaltenen Handschriften rund fünfzig Jahre später entstanden und deren Abweichungen dem Gutdünken der jeweiligen Schreiber zuzurechnen sind.
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Der Textband beschreibt anschaulich die bemerkenswerte Anwendung thematischer Arbeit, mit der alle 143 Takte dicht und durchgehend verfasst wurden. Das Stück entpuppt sich als raffiniert komponierter Versuch, auch auf der Orgel die neuen Wege nach 1750 zu gehen, die in dieser Studie mit dem Begriff „post-barocke Revolution“ zusammengefasst werden. Ein wesentliches Prinzip dabei ist die Gestaltwandlung der Thematik bis zur Unkenntlichkeit. Im ganzen Stück überrascht Takt für Takt die Anwendung dieser unerwarteten Kompositionstechnik, rund fünfzig Jahre vor Haydns Russischen Quartetten op. 33 „auf eine gantz neue besondere Art“. Ein Beispiel: Bereits der Grundeinfall (die erste Phrase) basiert versteckt auf symmetrischem Aufbau. Er beschließt, ebenfalls versteckt, den Toccatenteil in Takt 27-30.
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Angesichts dieses außergewöhnlichen Sachverhalts wirken die Fragen nach dem Komponisten und nach der Datierung nachrangig, obwohl auch hier neue Erkenntnisse durch die Handschriften gewonnen werden konnten. Die älteste erhaltene Handschrift etwa konnte den Indizien nach auf Ende August 1778 datiert werden. Am Titelblatt scheinbar als Verfasser genannt, schrieb Johannes Ringk weder die älteste erhaltene Handschrift von BWV 565, noch die der Kantate BWV 202. Nicht zuletzt lassen zahlreiche Parallelstellen der Claviersonaten Carl Philipp Emanuel Bach als Komponisten von BWV 565 ungleich wahrscheinlicher erkennen, als Johann Sebastian Bach. Nach den vorliegenden Daten kannte JSB zwar die Toccata nicht, sein Name rettete aber das Werk vor der Vergessenheit.